Die Lewy-Körperchen-Demenz ist deutlich seltener als die Alzheimer-Demenz, betrifft aber rund 5 Prozent aller 1,8 Millionen Menschen mit Demenz in Deutschland. Der Umgang mit ihren speziellen Symptomen wie Halluzinationen, starken Schwankungen der geistigen Fähigkeiten und Bewegungsstörungen stellt für Betroffene ebenso wie für An- und Zugehörige eine besondere Herausforderung dar. Mit einem neuen Informationsblatt gibt die Deutsche Alzheimer Gesellschaft (DAlzG) Hilfestellungen für den Alltag mit der Krankheit.
Viele Symptome einer Lewy-Körperchen-Demenz ähneln denen einer Alzheimer-Demenz: Fortschreitende Gedächtnisstörungen und verlangsamte Denkprozesse sind auch hier typisch. Auffällig ist zu Beginn aber vor allem eine Störung der Aufmerksamkeit und die damit zusammenhängende Beeinträchtigung der Urteils- und Problemlösefähigkeit. Komplexe Abläufe wie Kochen oder Bankgeschäfte werden zunehmend schwierig. Später kommen Symptome einer Parkinson-Erkrankung dazu, wie beispielsweise ein Muskelzittern der Hände, eine Steifigkeit der Muskeln und verlangsamte, unsichere Bewegungen. Allgemein ist die Verfassung der Betroffenen – Aufmerksamkeit/Wachheit, Stimmung, aber auch körperliche Fitness – im Tagesverlauf erheblichen Schwankungen unterworfen. Schon am Beginn der Erkrankung zeigen sich bei etwa 75 Prozent der Betroffenen sehr realistische und beständige optische Halluzinationen.
„Meine Halluzinationen waren letztlich das, was die deutlichsten Hinweise für meine Diagnose lieferte, auch als Hirnscans noch nicht so aussagekräftig waren“, berichtet Lieselotte Klotz, selbst seit acht Jahren an Lewy-Körper-Demenz erkrankt und Mitglied des Beirats „Leben mit Demenz“ der DAlzG.
„Vorrangig sehe ich Tiere: Hunde, manchmal aber auch Fliegen oder Spinnen an der Decke. Ich habe zum Glück keine Angstzustände, wie manch andere Betroffene, und ich habe auch keine Angst vor meinen Halluzinationen. Jedoch habe ich zunehmend Schwierigkeiten, sie von der Wirklichkeit zu unterscheiden, insbesondere nachts.“ Lieselotte Klotz, langjährige Geschäftsführerin in großen, auch internationalen, IT-Unternehmen, erlebt die Herausforderungen im Umgang mit der Krankheit Tag für Tag: „Seit etwa drei Jahren ist mein Geruchssinn eingeschränkt. Ich nehme in meiner Wohnung ständig einen Rauchgeruch wahr, manchmal auch einen metallisch-säuerlichen Geruch. Ich stelle mir deshalb einen Vanille-Raumduft hin, damit ich zumindest optisch weiß, dass meine Wohnung nicht seltsam riecht. Selber riechen kann ich den Vanilleduft aber nicht. Außerdem muss ich beim Gehen aufpassen durch mein verändertes Gangbild. Ich nutze einen Rollator, der mir auf langen Strecken Sicherheit gibt, weil ich sonst torkeln würde. Nachts habe ich häufig Unruhe und Schlafstörungen.“
Die korrekte Diagnose einer Lewy-Körperchen-Demenz ist unter anderem deshalb wichtig, weil die Erkrankten sehr empfindlich auf bestimmte Medikamente (Neuroleptika) reagieren. Für An- und Zugehörige bedeuten oftmals die starken Schwankungen in der geistigen Leistungsfähigkeit eine besondere Herausforderung, weil sie es schwermachen, sich auf die Betroffenen einzustellen. Mit ihrem neuen Informationsblatt 14a „Lewy-Körperchen-Demenz: Herausforderungen im Alltag und wie man ihnen begegnen kann“, gibt die DAlzG Menschen, die an einer Lewy-Körperchen-Demenz erkrankt sind, sowie ihren An- und Zugehörigen wichtige Hinweise, was den Umgang mit der Krankheit erleichtern kann.
Das Infoblatt Broschüre
Das Informationsblatt 14a „Lewy-Körperchen-Demenz: Herausforderungen im Alltag und wie man ihnen begegnen kann“ steht kostenlos zum Download zur Verfügung.
Alle weiteren Informationsblätter der DAlzG sind zu finden unter www.deutsche-alzheimer.de/publikationen/informationsblaetter
